Montag, 25. Januar 2010

Geldrechnung im Studium - Gastbeitrag

Hier einmal meine ganz persönliche Studentenrechnung:

Ich studiere Humanmedizin, lebe von Kindergeld und dem mir zustehenden Unterhalt meiner Eltern. Das sind insgesamt genau 640 Euro. Es ist, nebenbei bemerkt, interessant, dass Bafög inzwischen einen Bedarf von 680 Euro berücksichtig. Aber bleiben wir bei den 640 Euro.

Der Regelsatz für Hartz IV liegt laut Spiegel Online bei 359 Euro. An diesem Punkt der Rechnung liegt der Student also finanziell klar vorne.

Jetzt geht Miete ab. Aber nur beim Studenten, denn Wohngeld und Heizkosten sind bei Sozialhilfeempfängern eine zusätzliche Leistung des Staates. Ich wohne in einer relativ preiswerten Stadt, was die Wohnkosten angeht.
Legen wir hier also meine eigene Miete zugrunde. 270 Euro warm für eine gemütliche 1-Raumwohnung mit 31 qm. Bleiben für mich noch 370 Euro. Ich liege also immer noch vorne.

Für Strom bezahle ich 40 Euro im Monat, bei Hartz IV laut Spiegel Online auch im gesonderten Wohngeld enthalten sind. Ich habe jetzt noch 330 Euro - und liege damit zurück.

Spaßeshalber rechne ich noch ein bisschen weiter.

Regelmäßiges Essen in der Mensa kostet mich monatlich etwa 180 Euro. Hierbei nehme ich mal an, dass ich Montag bis Freitag in der Mensa für 2,50 pro Tag esse - und da esse ich nicht das teuerste Gericht - dass ich am Wochenende für mich selbst koche, jeden Tag frühstücke und nicht nur Leitungswasser trinke, sondern auch mal Saft. Ich glaube, da sind 180,- Euro sogar noch ein bisschen niedrig angesetzt.

Abzüglich 30 Euro für Telefon und Internet bin ich bei 120 Euro im Monat, die übrig bleiben.

Für Hygieneartikel wie Duschbad, Shampoo, Zahnpasta, Zahnbürste und Ähnliches gehen noch einmal rund 30 Euro monatlich drauf.

Zu meiner freien Verfügung habe ich jetzt noch 90 Euro. Das klingt wahnsinnig viel. Ist es rein rechnerisch gesehen auch.
Und zumindest meine menschlichen Grundbedürfnisse sind fast befriedigt.

In meinem Fall kommen monatlich noch spezielle Medikamente hinzu, plus alle drei Monate die Praxisgebühr. Sind zusammen pro Monat auch fast 10 Euro.

Schon bin ich bei 80 Euro.

Alles was jetzt kommt ist Luxus. Ich habe mir bis zu dieser Stelle übrigens noch keine Bücher oder sonstigen Unterlagen für mein Studium gekauft. Zur Uni fahre ich mit dem Rad, die Bahn kommt nicht in Frage - ist einfach zu teuer.

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Um ein Resümee zu ziehen, ich bin also auf zusätzliche Einnahmequellen angewiesen.

Wie löst ihr das Problem?
Kommilitonen von mir sind abends an der Bar, arbeiten nachts im Callcenter. Andere -Glücklichere- sind in der Klinik bei begehrten und wenigen Nachtwachen aktiv.

Ich versuche jetzt im Web eine kleine vielleicht auch lukrative Präsenz aufzubauen, um mir auch mal ein paar schöne neue Bücher kaufen zu können.
Schweineteuer: Was ein Studium kostet und wie man es clever finanziert


Der Kleine Finanzcoach ,,Kapitale Lösungen für kluge Köpfe''. Junge Erwachsene und Finanzen - Studenten





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